in Deutschland werden 40% aller Kinder mit „Migrationshintergrund“ geboren
Der Begriff „Migrationshintergrund“ ist eine statistische Größe, die die Menschen erfasst, die die deutsche Staatsbürgerschaft nicht von Geburt an besitzen, oder die Eltern haben, von denen mindestens ein Elternteil nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt oder eingebürgert wurde. Diese Statistik sagt jedoch wenig über die gelebte und gefühlte Zugehörigkeit aus. Menschen mit einem statistischen Migrationshintergrund, können sich genauso zugehörig zur deutschen Gesellschaft fühlen wie Menschen, deren Eltern beide von Geburt an einen deutschen Pass besitzen.
Die Statistik erfasst die erste und zweite Generation von Migrant*innen. Menschen aus Familien, die seit mindestens drei Generationen in Deutschland leben, werden nicht erfasst. Die Zahlen geben also weniger Auskunft über die langen und zahlreichen Migrationsgeschichten deutscher Familien, denn über recht aktuelle Einwanderungsbiographien. 2017 hatten laut Statistischem Bundesamt 24% aller Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund, 40% aller Kinder unter 5 Jahren.
Im Alltag wird aber oft Menschen, deren Familien bereits seit Generationen in Deutschland leben, aufgrund ihres Aussehens ein Migrationshintergrund zugeschrieben. Schwarze Deutsche, People of Color oder Menschen, die aufgrund ihres Aussehens als „nicht deutsch“ eingeordnet werden, werden regelmäßig durch die Frage „wo kommst Du her?“ behandelt, als wären sie nicht Teil der deutschen Gesellschaft. Die Menschen werden dadurch regelmäßig gezwungen, sich selbst zu positionieren und ihre eigene Identität zu thematisieren.