Geflüchteten-Selbstorganisationen protestieren deutschlandweit gegen das Asylrecht

Geflüchteten-Selbstorganisationen protestieren in ganz Deutschland: Eine bundesweite Diskussion über die Lebensbedingungen von Geflüchteten entsteht nach dem Suizid eines iranischen Geflüchteten in Würzburg Anfang 2012. Eine Gruppe Geflüchteter macht sich in einem Protestmarsch im September zu Fuß nach Berlin auf und besetzt dort den Oranienplatz bis ins Jahr 2014.

Sie verletzt damit bewusst die Residenzpflicht (die Auflage, dass Geflüchtete sich nur in einem von der Behörde festgelegten Gebiet aufzuhalten dürfen) und fordert Bewegungsfreiheit ein. In vielen anderen deutschen Städten finden ebenfalls Proteste statt. Sie wenden sich gegen die Entrechtung von Geflüchteten und kämpfen für soziale und politische Teilhabe. Die Proteste sind teilweise erfolgreich: noch 2014 beschließt der Bundestag, dass die Residenzpflicht auf drei Monate begrenzt und das Arbeitsverbot für Geflüchtete gelockert wird. Die Proteste führen auch dazu, dass Selbstorganisationen von Geflüchteten in der Öffentlichkeit sichtbar werden. Die Geflüchteten haben deutlich gemacht, dass  sie aktiv für ihre eigenen Belange eintreten wollen, anstatt lediglich Empfänger*innen von Hilfe  zu sein.

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