Fußball WM in Deutschland

„Sommermärchen“ – unter dieser Überschrift geht die Fußball-WM der Männer in Deutschland 2006 in die öffentliche Wahrnehmung und Erinnerung ein. Als märchenhaft wird die heitere und weltoffene Präsentation der Deutschen als Gastgeber empfunden, zugleich stehen die Wochen des Turniers für einen vordergründig „unverkrampfteren“ Umgang mit nationalen Symbolen. Doch was manche als „endlich normalen“ Umgang mit der Nationalflagge empfinden, weckt bei anderen Befürchtungen über einen unreflektierten Nationalismus, der auch ausgrenzen kann.

Mit dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ sind die Veranstalter bemüht, die Deutschen als kosmopolitisch und multikulturell kompetent darzustellen. Dies gelingt in der internationalen Öffentlichkeit vor allem durch die Zusammensetzung der Herren-Fußball-Nationalmannschaft. Spieler mit Migrationsgeschichte wie Gérald Asamoah, Miroslav Klose und Lukas Podolski erhalten erstmals eine größere Rolle im Team. Die Mannschaft repräsentiert in ihrer Zusammensetzung die Realität der deutschen Migrationsgesellschaft. Sie schafft Identifikation für die Vielfalt der Fans und zeigt, dass „Deutschsein“ und Migrationsgeschichte sich nicht ausschließen. In den folgenden Turnieren werden diese Spieler aus Einwandererfamilien zu zentralen Akteuren und dienen der Außendarstellung eines „neuen“ Deutschland.

« Zurück zum Slider