Gründung der „Initiative Schwarze Deutsche“ und der Gruppe „Afrodeutsche Frauen“

In Westdeutschland gründen Schwarze Menschen in Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin lokale Gruppen der ADEFRA (Afrodeutsche Frauen) und der ISD (Initiative Schwarze Deutsche – später Initiative Schwarze Menschen in Deutschland). Die Ziele sind der Kampf gegen Rassismus und das Eintreten für Empowerment (Stärkung und Selbstbestimmung). Der Begriff  „Schwarze Deutsche“ wird zunächst in dem Buch „Farbe bekennen“ verwendet, findet in beiden Organisationen Anwendung und macht damit deutlich, dass sich Schwarzsein und Deutschsein faktisch nicht ausschließen. Denn bereits seit dem 18. Jahrhundert leben Schwarze Menschen in Deutschland, viele sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, während der Zeit der deutschen Kolonialverwaltungen (1880er – 1914) nach Deutschland gekommen. ISD und ADEFRA fordern, dass die Präsenz Schwarzer Menschen in Deutschland Einzug hält in der  Geschichtsschreibung, die deutsche Kolonialgeschichte im Kontext aktueller Debatte verhandelt wird und dass die Bekämpfung von Rassismus in der Gesellschaft allen ein Anliegen sein muss.

 

Bild: ISD-Bundestreffen 1989.

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