14. Januar 2019

Web Slider zur deutschen Geschichte veröffentlicht:
„Migrationsgesellschaft gestern und heute – Schlüsseldaten in Bildern“

Deutschland war schon immer ein Einwanderungsland. Migration in seinen verschiedenen Formen prägt unsere Gesellschaft seit Jahrhunderten grundlegend. Dennoch wird Migration das Thema in der Geschichtsschreibung kaum beachtet oder als Sonderthema behandelt. In der öffentlichen Debatte wird Migration häufig als aktuelles Problem dargestellt und dramatisiert. Denn unsere Gesellschaft erinnert sich kaum an ihre lange Migrationsgeschichte und die wichtigen Beiträge von Migrant*innen und deren Nachkommen.

Trailer für unseren Web-Slider „Migrationsgesellschaft gestern und heute – Schlüsseldaten in Bildern“

Einseitige Erinnerung führt zu Ausschlüssen

Außerdem ist die offizielle Erinnerungspolitik einseitig – Schulbücher und Denkmäler vermitteln oft nur bestimmte Sichtweisen. Wir fragen deshalb: Wie erinnern sich die vielen Mitglieder unserer Gesellschaft an verschiedene Ereignisse der Vergangenheit? Beispielsweise wird das Jahr 1990 gemeinhin als das Jahr der „Wiedervereinigung“ erinnert. Viele Migrant*innen und (Black) People of Color erinnern sich aber auch an diese Zeit als Jahre des ausgrenzenden Nationalismus, der sich in den rassistischen Anschlägen von Rostock bis Solingen niederschlug. Diese Erfahrungen werden bisher kaum gehört, beeinflussen aber das Leben vieler Menschen. Das ist ein Problem für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Denn nur wer im öffentlichen Geschichtsbild Anknüpfungsmöglichkeiten findet, kann sich auch als Teil der Gesellschaft begreifen und wird als solcher wahrgenommen.

Schlüsseldaten deutscher Geschichte mit der Brille der Migration

In unserem Web Slider „Migrationsgesellschaft gestern und heute – Schlüsseldaten in Bildern“ schauen wir auf Meilensteine der deutschen Geschichte und beleuchten Ursachen, Ausprägungen und Effekte von Migration. Wir nehmen bewusst nicht nur die bekannten Meilensteine der Migrationsgeschichte (wie z.B. Anwerbeabkommen) in den Fokus, sondern einerseits eher wenig bekannte Ereignisse, andererseits Schlüsseldaten der deutschen Geschichte, wie sie auch im offiziellen Narrativ auftauchen. Diese befragen wir nach den Effekten durch und auf Migration sowie Migrant*innen. Wir gehen von der Maxime aus, dass wir als Migrationsgesellschaft die Perspektive der Migration einnehmen sollten. Ziel ist es, dass sich unsere Gesellschaft gemeinsam an ihre Migrationsgeschichte(n) erinnert und sich als Migrationsgesellschaft erfahren  kann.

Hier geht es zu unserem Web Slider: www.meinwanderungsland.de/migrationsgesellschaft-in-bildern